HANNOVER/BONN – Die evangelische Theologin Petra Bahr hat zum konsequenten Protest gegen Antisemitismus im Alltag aufgerufen. „Es würde helfen, wenn alle Menschen in ihren Alltagsgesprächen hochsensibel auf judenfeindliche Äußerungen achten und widersprechen, statt sich auf die Zunge zu beißen“, sagte Bahr mit Blick auf die jüngsten antisemitischen Vorfälle in Deutschland. „Denn das Fatale ist, dass es nicht beim Sprechen bleibt, sondern dass daraus ein Handeln folgt“, sagte die hannoversche Landessuperintendentin und frühere Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Bahr beobachtet zurzeit eine „Rückkehr des Antisemitismus“ in den öffentlichen Debatten in Deutschland. „Das geht quer durch alle politischen Lager bis in den Alltag hinein.“ Bahr appellierte auch an ihre eigene Institution, die Kirche, jeder Form von Antisemitismus entschlossen entgegenzutreten. „Die Kirche muss sehr sensibel mit ihren eigenen Sprachtraditionen umgehen“, sagte die Landessuperintendentin. epd
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