Mit einer Online-Petition wollen Umweltschützer erreichen, dass die Europäische Union die Öl- und Gasförderung in der Ostsee grundsätzlich untersagt. Nach eigenen Angaben startete der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die Petition am Freitag gemeinsam mit dem internationalen Netzwerk der Umweltverbände im Ostseeraum „Coalition Clean Baltic“ und der Bürgerinitiative „Lebensraum Vorpommern“. Anlass sei die jetzt geplante neue Öl- und Gasförderung in der Pommerschen Bucht der Ostsee vor Usedom und Wollin, teilte der BUND-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin mit.
Zur Öl- und Gasförderung aus dem Gestein unter dem Meeresboden müssten Chemikalien und Frackingtechniken zur „Stimulation“ eingesetzt werden, hieß es vom BUND. Tausende Meeresvögel, hochgradig gefährdete Schweinswale, Ostsee-Robben und Fische seien durch die Vorhaben bedroht. „Selbst kleine Störfälle sind in der flachen und austauscharmen Ostsee schwerwiegend. Explosionen mit Blow-Outs von Erdöl stellen eine permanente Gefahr dar. Die Süßwasservorkommen unter dem Meeresboden sind durch die Stimulierungen ebenfalls in Gefahr. Auf Usedom ist die Tourismusbranche seit den Erkundungsbohrungen im Juli und August 2025 alarmiert“, sagte BUND-Landesgeschäftsführerin Corinna Cwielag.
Es sei gegen alle Vernunft, neue Quellen für Öl und Gas auszubeuten, erklärte der BUND. „Die Zeit läuft und das Budget für die menschengemachte CO2-Produktion ist schon lange überschritten. Neue Gas- oder Ölförderungen stehen den Klimaschutzzielen komplett entgegen“, sagte Cwielag.