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PEN-Zentrum pocht auf Kontrolle von KI

Das PEN-Zentrum Deutschland hat einen effektiven Schutz von Kulturschaffenden gegenüber Systemen der Künstlichen Intelligenz (KI) eingefordert. Zum Abschluss ihrer Jahrestagung rief die Schriftstellervereinigung die Bundesregierung und die Europäische Kommission dazu auf, die Rechte von Künstlern „gegenüber aller Art von Ausbeutungsversuchen durch generative Künstliche Intelligenz wirksam zu schützen“, wie sie am Montag in Darmstadt mitteilte. Bisher nutzten globale Tech-Konzerne urheberrechtlich geschützte Werke ohne Einwilligung der Rechteinhaber zum Training ihrer KI-Systeme.

Derzeit ereigne sich die „vielleicht größte Enteignung kreativer Arbeit in der Kulturgeschichte der Menschheit“, warnte das PEN-Zentrum. Die ungefragte Nutzung geschützter Inhalte durch KI-Systeme gefährde nicht nur die ökonomische Existenz von Kulturschaffenden, sondern auch das Vertrauen in die demokratische Kontrolle von technischen Entwicklungen.

Die Abkürzung PEN steht für Poets, Essayist, Novelists. Die internationale Vereinigung von Autorinnen und Autoren wurde ursprünglich 1921 in England gegründet und sieht sich als Anwalt des freien Wortes sowie als Stimme verfolgter und unterdrückter Schriftsteller. Das PEN-Zentrum Deutschland hat aktuell rund 750 Mitglieder. Nach internen Querelen hatte sich 2022 die Vereinigung „PEN Berlin“ abgespalten.