Das PEN-Zentrum Deutschland hat sich „zutiefst besorgt“ über die Festnahme des Friedenspreisträgers des Deutschen Buchhandels im Jahr 2011, Boualem Sansal, in Algerien geäußert. Der 75-jährige algerisch-französische Schriftsteller sei am 16. November am Flughafen von Algier nach seiner Rückkehr aus Frankreich festgenommen worden, teilte der Schriftstellerverband am Freitag in Darmstadt mit. Seither gebe es kein Lebenszeichen von ihm. Das PEN-Zentrum verlangte die sofortige Freilassung Sansals und forderte die internationale Gemeinschaft auf, sich für seine Freilassung einzusetzen.
„Die Festnahme von Boualem Sansal ist nicht nur ein Angriff auf die Freiheit eines herausragenden Schriftstellers, sondern auf die Meinungsfreiheit insgesamt“, sagte Najem Wali, Vizepräsident des PEN-Zentrums Deutschland und Writers-in-Prison-Beauftragter. „Boualem Sansal hat stets den Mut bewiesen, Missstände offen anzusprechen und die dunklen Kapitel der algerischen Geschichte zu beleuchten.“ Sansal sei nach Medienberichten von Mitgliedern der algerischen Generaldirektion für Innere Sicherheit in Gewahrsam genommen worden.
Boualem Sansal hat sich nach Angaben des PEN-Zentrums über Jahrzehnte hinweg durch seine literarischen und politischen Werke als eine der wichtigsten Stimmen Algeriens etabliert. Trotz seiner oft kritischen Haltung gegenüber dem algerischen Staat habe er sich stets dafür entschieden, in Algerien zu bleiben und nicht ins Exil zu gehen.