Nun durfte er doch: Kardinal Pierbattista Pizzaballa hat die katholische Gemeinde in Gaza besucht. Noch am Vortag hatte der Papst Israel dafür kritisiert, dass die Behörden die Einreise verweigert hatten.
Das römisch-katholische Oberhaupt im Heiligen Land, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, ist am Sonntagmorgen zu einem Solidaritätsbesuch bei der katholischen Gemeinde im Gazastreifen gereist. In der Gemeinde “Zur Heiligen Familie” feierte er mit den Gläubigen einen Gottesdienst zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest, wie das Lateinische Patriarchat in Jerusalem mitteilte. Weitere Details sollten nach Abschluss des Besuchs folgen. Am Samstag hatte Papst Franziskus vor der Römischen Kurie im Vatikan bedauert, dass die israelischen Behörden dem Patriarchen die zunächst genehmigte Einreise in den Gazastreifen verwehrt hätten.
Beim Weihnachtsempfang für seine vatikanischen Mitarbeiter beklagte Franziskus, dass Israel am Freitag in Gaza Kinder bombardiert habe. “Das ist Grausamkeit, das ist nicht Krieg”, das berühre das Herz, sagte er.
Die Äußerung des Papstes war in Israel auf Kritik gestoßen. Laut israelischen Medien warf das Außenministerium dem Papst Einseitigkeit vor. Wenn er von Grausamkeit auf israelischer Seite spreche, dann ignoriere er die Grausamkeit seitens der Hamas.