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Patriarch: Göttliche Vorsehung machte Putin zum Präsidenten

Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche schreibt den Aufstieg Putins dem Wirken Gottes zu. Bei einer Messe in einer Kreml-Kirche lobt er den Staatschef überschwänglich und spricht von der “Vorsehung Gottes”.

Für den orthodoxen Moskauer Patriarchen Kyrill I. ist Kreml-Chef Wladimir Putin ein Beweis dafür, dass Gott mit Russland sei. Nach Angaben der russisch-orthodoxen Kirche von Montagabend stellte Kyrill I. die Frage in den Raum, wie aus Tausenden von Mitarbeitern des Geheimdienstes der hervorgegangen sei, “den Gott berufen hat, an der Spitze des russischen Staates zu stehen?” Dann fuhr er fort: “Es gibt natürlich verschiedene Erklärungsmöglichkeiten dafür, wie das geschehen konnte, aber ich erkläre es allein so: Es ist die Vorsehung Gottes.”

Zum ersten Mal seit der bis 1917 währenden Zarenzeit werde der russische Staat von einem orthodoxen Christen geleitet, so das Kirchenoberhaupt. “Ein moderner Mann, gut ausgebildet und sehr motiviert, sein Vaterland zu verteidigen.” Kyrill I. äußerte sich bei einem Gottesdienst in einer Kirche des Kremls. Putin (72) ist seit dem Jahr 2000 Staatsoberhaupt – mit Ausnahme von 2008 bis 2012, als er Regierungschef war.

Kyrill I. (78) steht fest an der Seite Putins. Der Patriarch bezeichnete 2024 den Kampf der russischen Soldaten in der Ukraine als “heiligen Krieg”. In orthodoxen Gottesdiensten in Russland wird auf Anordnung des Kirchenoberhaupts seit 2022 regelmäßig für den Sieg gebetet. Priester, die das Wort “Sieg” in der Vergangenheit durch “Frieden” ersetzt hatten, wurden suspendiert.