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Paten retteten das Baudenkmal

Die Evangelische Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirchengemeinde feierte am vergangenen Wochenende den Abschluss der Turmsanierung ihrer Kirche, die zu Berlins Top-Sehenswürdigkeiten zählt. Eingeladen waren auch die Fugenpaten.

Von Wolff von Rechenberg

Zum Festgottesdienst waren alle Spender eingeladen. Wie viele waren da?

Es waren 750 Besucher im Festgottesdienst. Angemeldet haben sich 350 Personen von denen, die wir eingeladen haben. Die Sanierung konnte man mit einer Fugenpatenschaft unterstützen, wie funktioniert das?

Wir haben festgestellt, dass eine Hauptaufgabe im Schließen der Risse und Fugen bestand. Damit kein Wasser in das Mauerwerk und die Fassade eindringen kann. Und dann haben wir gesagt: Mit jeder Spende kann man die Patenschaft für einen laufenden Meter Fugennetz übernehmen. Das haben wir dann mit einem Rasternetz in Pläne eingezeichnet, die den Turm aus verschiedenen Himmelsrichtungen zeigen. Dahinter steckt natürlich eine symbolische Bedeutung. Man kann nicht sagen: Als die Spende einging, kam dann auch der Steinmetz und hat die Fuge geschlossen. Wir haben verschiedene Spendenkategorien eingeteilt. Es gab Patenschaften schon für Spenden von 100 Euro für Fugen im Fundament. Die aufwendigeren Arbeiten oben am Turm kosteten bis zu 25000 Euro pro Fugenmeter. Welche Bedeutung haben die Patenschaften für die Turmsanierung gehabt?

Sie haben uns gerade am Anfang geholfen, den Spendenfluss stetig zu halten. Wir haben nach drei, vier Monaten gemerkt, dass die Spenden zurückgingen. Die Leute haben wahrscheinlich gedacht, wir hätten das Geld inzwischen zusammen. Aber wir waren noch lange nicht am Ziel. Da hatten wir die Idee, den Leuten einen symbolischen Gegenwert anzubieten. Daraus entstanden die Patenschaften.

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