Die Maßnahmen des „Niedersächsischen Wegs“, eines Abkommens von Niedersachsens Landesregierung mit Agrar- und Umweltverbänden für mehr Natur-, Arten- und Gewässerschutz, kommen nach Angaben der Beteiligten zunehmend in der Fläche an. Die Landwirtinnen und Landwirte im Bundesland arbeiteten mit und in der Natur, der „Niedersächsische Weg“ zeige Perspektiven samt finanziellem Unterbau für landwirtschaftliche Betriebe auf, heißt es in dem am Mittwoch in Hannover vorgestellten 4. Jahresbericht.
So gebe es seit Ende September 2023 Ausgleichszahlungen für Gewässerrandstreifen. Der erweiterte Erschwernisausgleich für Ausgleichszahlungen etwa für den Wiesenvogelschutz und Pestizidreduktion sei von der EU genehmigt und werde nun auch rückwirkend ausgezahlt, hieß es weiter. Auch würden 28 Ökologische Stationen und eine Vernetzungsstelle gefördert. Diese hätten ihre Arbeit aufgenommen und setzten in der Fläche Naturschutzprojekte um.
Auch seien die Pflanzenschutzmittelreduktionsstrategie und ein Konzept zum landesweiten Biotopverbundsystem einvernehmlich verabschiedet worden. Mit der im „Niedersächsischen Weg“ erarbeiteten neuen Förderrichtlinie Wiesenvogelschutz habe 2024 erstmals eine am Vogelschutz orientierte Bewirtschaftung auf Grünlandflächen angeboten und finanziert werden können. Partner des 2020 vereinbarten „Niedersächsischen Weges“ sind die Landesregierung, das Landvolk, die Landwirtschaftskammer und die Natur- und Umweltschutzverbände BUND und NABU.
„Der Niedersächsische Weg zeigt, dass im Miteinander Lösungen gefunden werden können“, sagte Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne). „Die Landwirtinnen und Landwirte tragen dazu bei, mehr Arten-, Natur- und Gewässerschutz in die Flächen zu tragen – davon profitieren alle.“ Aus Sicht des Präsidenten der Landwirtschaftskammer, Gerhard Schwetje, nimmt die Verwirklichung der Ziele des „Niedersächsischen Weges“ in der Fläche zunehmend Gestalt an. Das sei „nicht nur ein Ergebnis unserer intensiven Beratungsarbeit, sondern vor allem dem Engagement der Betriebe zu verdanken“.
Die BUND-Landesvorsitzende Susanne Gerstner betonte: „Wir sind auf dem richtigen Weg, aber noch lange nicht am Ziel angekommen.“ Die Maßnahmen – ob die Umsetzung des Biotopverbundes oder das Aktionsprogramm Insektenvielfalt – müssten noch viel stärker in die Fläche gestreut werden. Nur dann werde eine Trendumkehr im Natur- und Artenschutz und ein Stopp des Artensterbens gelingen.