Der Paritätische Gesamtverband lehnt den Einstieg in die Aktienrente als „riskanten Irrweg“ ab. Einen Tag vor der geplanten Vorstellung des „Rentenpakets Zwei“ warnte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Ulrich Schneider, am Montag in Berlin: „Die gesetzliche Rentenversicherung ist denkbar ungeeignet, um damit an der Börse zu spekulieren.“
Laut Schneider würde die von der Bundesregierung geplante Rentenreform die Menschen in der derzeit schwierigen politischen Stimmungslage im Land weiter verunsichern. Das Ziel jeder Reform müsse es vielmehr sein, die Rente armutsfest zu machen. Jeder fünfte ältere Mensch sei inzwischen von Armut betroffen, erklärte Schneider.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) wollen am Dienstag in Berlin ihre Pläne für die gesetzliche Rentenversicherung vorstellen. Danach soll das Rentenniveau über 2025 hinaus auf 48 Prozent festgeschrieben werden. Zweiter Teil der Reform ist die Aktienrente, die auch Generationenkapital genannt wird.
Im Kern will der Staat künftig Milliarden-Kredite aufnehmen und aus den Renditen Zuschüsse an die gesetzliche Rentenversicherung zahlen. Sie sollen angesichts der steigenden Ausgaben für die Renten der Babyboomer Beitragserhöhungen abfedern und die Finanzen der gesetzlichen Alterssicherung stabilisieren. Die Aktienrente ist auch innerhalb der Ampelkoalition umstritten. Sie war in den Koalitionsverhandlungen von der FDP durchgesetzt worden.