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Papst wurde im Juni über Voten des Synodalen Wegs informiert

Schon im Juni hat das Präsidium des Synodalen Wegs den Papst offenbar über die zentralen Ergebnisse des Reformdialogs in Deutschland informiert. Einen entsprechenden Brief an das Kirchenoberhaupt hat die Deutsche Bischofskonferenz am Freitag auf ihrer Website veröffentlicht. Zunächst hatte das Portal katholisch.de berichtet.

In dem auf den 22. Juni datierten Schreiben, das vom Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und der Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, unterzeichnet ist, führt das Präsidium die Beschlüsse des Synodalen Weges auf – mit den “ausführlichen Formulierungen, Begründungen und theologischen Reflexionen”. Papst Franziskus wird “um eine wohlwollende Betrachtung und Prüfung” gebeten.

Bätzing und Stetter-Karp betonen in dem Brief, sie seien sich bewusst, dass die Anliegen nur dann hilfreich sein könnten, “wenn sie ganz ausdrücklich im Dienst an einer Kirche gesehen werden, die sich das Evangelium immer wieder neu zu Herzen nimmt und sich an ihre Sendung erinnert, dieses Evangelium den Menschen zu verkünden”. Gleichzeitig betonen sie ihre Absicht, die Anliegen des Synodalen Weges auch bei der Weltsynode einbringen zu wollen, deren erste Sitzung im Oktober beginnt.

Konkret wird Papst Franziskus gebeten, die Priesterweihe für Frauen erneut zu überprüfen. Zwar sei die Schlussfolgerung, mit der Papst Johannes Paul II. 1994 das Frauenpriestertum endgültig ausgeschlossen habe, bekannt. “Zugleich sehen wir, dass es ein in der Kirche weltweit nicht verstummendes Anliegen ist, diese Frage neu zu diskutieren und nach neuen Wegen Ausschau zu halten, zumal sich das Bewusstsein von der Bedeutung und der Rolle der Frauen seither stark gewandelt hat”, heißt es in dem Brief. Auch für das Frauendiakonat wird im Schreiben eine Überprüfungsbitte ausgesprochen.

Ebenfalls wird dem Papst die Bitte übermittelt, die kirchliche Sexualmoral insbesondere in Bezug auf Menschen mit nicht-heterosexueller Orientierung zu überarbeiten. Sie gebe “immer wieder Anlass zu Missverständnissen und auch zu Verletzungen und Zurückweisungen”. Auch müssten Menschen, die sich nicht einem der beiden Geschlechter zuordnen können, stärkere Wertschätzung erfahren.

Zudem enthält der Brief die Beschlüsse des Synodalen Wegs zu Strukturreformen. Dabei geht es unter anderem um eine stärkere Beteiligung von Laien bei der Wahl von Bischöfen, eine Reform des Kirchenrechts und die Errichtung einer kirchlichen Verwaltungsgerichtsbarkeit in den deutschen Bistümern. Auch wird der Wunsch betont, dass die Kirche auf allen Ebenen die Synodalität stärkt. Diese Maßnahme würde auch für Bischöfe und Priester eine große Unterstützung bedeuten.

Gleichzeitig bitten Bätzing und Stetter-Karp erneut darum, die Anliegen des Synodalen Wegs dem Papst in einem persönlichen Gespräch darlegen zu können. Diese Bitte hatten die Vertreter des Synodalen Weges bereits mehrfach geäußert, bislang kam es allerdings zu keinem gemeinsamen Treffen.