Mit scharfen Worten hat Papst Franziskus zur Überwindung der Gewalt gegen Frauen aufgerufen. Auf seinem offiziellen X-Kanal ließ der Papst am Samstag in mehreren Sprachen den Satz twittern: “Gewalt gegen Frauen ist ein giftiges Unkraut, das an der Wurzel beseitigt werden muss.” Weiter schrieb er: “Diese Wurzeln wachsen im Boden von Vorurteil und Ungerechtigkeit; man muss sie mit Erziehungsmaßnahmen bekämpfen.” Anlass war der Internationale Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen.
Die oft tödliche Gewalt gegen Frauen in Beziehungen ist derzeit in Italien ein großes Thema. Am Mittwoch verabschiedete das Parlament ein Gesetz, das die Strafen dafür drastisch verschärft. Mehrere Fälle von Tötungen aus Eifersucht sorgen seit Monaten für Schlagzeilen und in jüngster Zeit auch zu Massendemonstrationen. Zuletzt bewegte der Fall der mutmaßlich von ihrem Ex-Freund im Streit getöteten Studentin Giulia Cecchettin die Gemüter. Der mutmaßliche Täter wurde in Deutschland gefasst.
Der Präfekt der vatikanischen Behörde für Laien, Familie und Leben, Kardinal Kevin Farrell, unterstrich in einer Erklärung die Rolle der christlichen Erziehung für die Achtung und den Schutz von Frauen. “Die Kirche hat die Aufgabe, den Frauen, die Opfer von Gewalt und Ausbeutung sind, nahe zu sein”, erklärte Farrell. Grundlegend sei die Erziehung zur Achtung vor Frauen. Hier müssten die christlichen Gemeinschaften für eine “Sensibilisierung” sorgen, forderte der Kardinal.
“Die Erziehung zur Empfindsamkeit, zur Liebe, zum Respekt vor anderen, die so notwendig ist, um Gewalt gegen Frauen zu verhindern, findet eine starke und tiefe Wurzel im Evangelium”, so Farrell. Er forderte die katholischen Ortskirchen in aller Welt auf, die Erziehung zur Achtung vor Frauen zu stärken. Dies sei “eine pastorale Verantwortung”.