Papst Franziskus hat am Donnerstagmorgen wegen der Lage in Nahost mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan telefoniert. Das teilte das Presseamt des Vatikans wenige Stunden nach dem Telefonat mit. Das Gespräch sei von Erdogan angefragt worden. Der Papst habe seinen Schmerz über das Geschehen zum Ausdruck gebracht und an die Position des Heiligen Stuhls erinnert, „in der Hoffnung, dass eine Zwei-Staaten-Lösung und ein Sonderstatut für die Stadt Jerusalem erreicht werden können“, heißt es in der Mitteilung.
Über den Kurznachrichtendienst X, vormals Twitter, hat Franziskus am Donnerstag außerdem erneut dazu aufgerufen, am Freitag für den Frieden zu beten. „Das Gebet ist die mächtigste Waffe, die es gibt“, schreibt er. Franziskus hatte während der Generalaudienz vergangene Woche den 27. Oktober als weltweiten Tag des Fastens und des Betens für den Frieden bestimmt.
„Ich lade alle Brüder und Schwestern der verschiedenen christlichen Konfessionen, die Angehörigen anderer Religionen und alle, denen der Friede in der Welt am Herzen liegt, ein, sich daran zu beteiligen, wie sie es für richtig halten, und an dem Friedensgebet teilzunehmen“, heißt es in dem Aufruf. Auf dem Petersplatz wird am Freitag um 18 Uhr ein gemeinsames Friedensgebet abgehalten. Der Papst forderte die katholischen Bistümer aller Länder auf, sich vor Ort an dem Gebet zu beteiligen. In Italien sind für diesen Freitag in zahlreichen Städten Friedensdemonstrationen geplant.
In den vergangenen Tagen hat Papst Franziskus immer wieder seine tiefe Besorgnis vor einer Ausweitung des Nahost-Konfliktes betont.