Friedensverhandlungen müssten alle Seiten einbeziehen – auch die “Bösen”. Das sagt der Sonderbeauftragte des Papstes für Friedensgespräche im Ukraine-Krieg, Kardinal Matteo Zuppi. Nun war er bei Franziskus.
Papst Franziskus hat am Montagmorgen den italienischen Kardinal Matteo Zuppi in Audienz empfangen. Der Erzbischof von Bologna ist zugleich Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz und Sonderbeauftragter des Papstes für Friedensgespräche im Ukraine-Krieg.
Über den Inhalt der Unterredung wurde zunächst nichts mitgeteilt. Zuppi hatte am Wochenende in einem Interview der Zeitung “Eco di Bergamo” die Friedensbemühungen von Papst Franziskus erläutert und gesagt: “Frieden kannst du nur mit dem machen, der Krieg führt; und wenn du an Verhandlungen glaubst, musst du einen Dialog anbahnen, der die beteiligten Seiten einbezieht, und dazu gehört dann selbstverständlich auch die Seite des ‘Bösen’.”
Zuppi erinnerte in diesem Kontext an den Heiligen Franz von Assisi, der gemäß einer Legende mit dem Wolf von Gubbio sprach und “hoffte, ihn überreden zu können, ein braver Hund zu werden, obwohl er ganz genau wusste, dass er einen Wolf in voller Aktivität vor sich hatte”.
Zuppi äußerte sich auch zum derzeitigen Krieg im Heiligen Land und erklärte, nach seiner Einschätzung nutze der Krieg im Gazastreifen letztlich nur dem “wahnsinnigen Terrorismus der Hamas”. Auch die US-Regierung habe Israel geraten, die Fehler der Vergangenheit beim Kampf gegen den Terrorismus nicht zu wiederholen.