Papst Franziskus hat in seinem ersten Angelusgebet des neuen Jahres auf die Lage in Nicaragua hingewiesen, „wo Bischöfe und Priester ihrer Freiheit beraubt worden sind.“ Er verfolge mit Sorge, was dort passiert, sagte der Papst am Montag vom Fenster des apostolischen Palastes zu den rund 35.000 Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom.
In den vergangenen Tagen waren in Nicaragua laut Vaticannews mindestens sechs Priester verhaftet worden, weil sie für Bischof Rolando José Álvarez Lagos von Matagalpa gebetet hatten. Dieser sitzt im Gefängnis eine 26-jährige Haftstrafe ab, zu der er ohne ordnungsgemäßes Verfahren wegen angeblicher Verschwörung, Verbreitung falscher Nachrichten, Behinderung der Justiz und Missachtung der Behörden verurteilt worden war. In dem lateinamerikanischen Land geht das Regime unter Daniel Ortega seit Jahren gegen die Kirche sowie gegen Nichtregierungsorganisationen vor.
Nach dem Angelus grüßte der Papst von seinem Fenster aus unter anderen die Teilnehmer der Demonstration „Friede auf der ganzen Welt“, die von der katholischen Laiengemeinschaft Sant’Egidio organisiert wurde. Auf dem Petersplatz hielten die Menschen Plakate hoch, auf denen die Orte der Welt standen, die von Krisen oder Krieg betroffen sind.
Am Weltfriedenstag der katholischen Kirche, der in diesem Jahr zum 57. Mal begangen wird, rief der Papst dazu auf, diese Orte nicht zu vergessen und verwies vor allem auf die Lage in der Ukraine, Palästina und Israel. „Rufen wir alle nach Frieden“, forderte Franziskus die Menschen auf.