Papst Franziskus hat am Montag das Oberhaupt der syro-malankarischen orthodoxen Kirche empfangen, Baselios Marthoma Mathews III. Die auch als Indisch-Orthodoxe Kirche bezeichnete Glaubensgemeinschaft umfasst rund 2,5 Millionen Gläubige; die meisten leben im indischen Bundesstaat Kerala. Ihre Gottesdienstsprache ist eine vom Aramäischen abgeleitete Form des Syrischen.
In seiner Ansprache an Baselios hob Franziskus die in den vergangenen Jahrzehnten gewachsenen freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Kirchen hervor. Sie begann in den 60er Jahren beim Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965), bei dem auch die orthodoxen Syro-Malankaren mit Beobachtern präsent waren.
Trotz aller historischen Verletzungen und Spaltungen hoffe er auf den Tag, an dem es wieder möglich sein werde, gemeinsam am selben Altar die österlichen Geheimnisse zu feiern, so der Papst. Auch erinnerte er an ein theologisches Grundsatzdokument von 1990, in dem beide Kirchen sich auf gemeinsame Formulierungen über das Wesen Jesu Christi geeinigt hatten. Franziskus betonte, er freue sich, dass die Indisch-Orthodoxe Kirche auch einen Beobachter zu der im Oktober tagenden Welt-Bischofssynode in Rom entsenden wolle.