Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat die Bedeutung von Veränderungen in der Kirche betont. „Es braucht den Mut, endlich damit aufzuhören, an einer verklärten Art von ‘Volkskirche’ festzuhalten“, erklärte der katholische Bischof in seiner am Donnerstag veröffentlichten Neujahrsbotschaft. Diese gebe es so nicht mehr. Gegen die „Entkirchlichung“ der Gesellschaft werde es kein Allheilmittel geben. Nötig sei der Mut, sich den „schwierigen Auseinandersetzungen um die Zukunft“ zu stellen.
Dazu sei von allen Seiten die Bereitschaft nötig, andere Position ernsthaft verstehen zu wollen, betonte der Essener Bischof. Es mache ihm große Sorgen, mit welcher Unbarmherzigkeit viele innerkirchliche Auseinandersetzungen geführt würden. „Stattdessen sollten wir für ein Christentum und ein Kirche-Sein eintreten, das Menschen in all ihrer Unterschiedlichkeit verbindet und für Ausgleich und Versöhnung sorgt“, sagte Overbeck. Das sei nicht nur für die Kirche wichtig, sondern stärke zugleich Demokratie, Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit in der Gesellschaft.