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Overbeck: Hoffnung gibt Kraft zu Veränderung

Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck hat an Karfreitag an die Bedeutung des Leidens und Sterbens Jesu am Kreuz erinnert. Jesus sei bereit gewesen, für die Wahrheit Gottes Zeugnis abzulegen und „für seine Überzeugung zu sterben, weil er so in größter Eindringlichkeit seine Einheit mit Gott sichtbar macht“, sagte Overbeck beim traditionellen Karfreitags-Kreuzweg auf der Halde Haniel in Bottrop. „Damit aber auch die Größe seiner Liebe, die auf die Welt ausstrahlt, um diese und alle Menschen zu retten.“

Jesu Wahrheit und Macht habe nichts mit wirtschaftlicher, ökonomischer oder militärischer Potenz zu tun, betonte der Essener Bischof laut Redetext. „Sie verdankt sich nicht den Motiven weltlichen Machtstrebens und dem Willen, über andere Menschen zu herrschen, noch dem Drang, die eigenen Interessen auf Kosten anderer durchzusetzen.“ Die Wahrheit und die Macht Jesu beruhe vielmehr darauf, „dass er konsequent die Sache Gottes vertritt, kompromisslos, umfassend, ausnahmslos, um das zu sagen, was Gott ihm zu verkündigen aufgetragen hat“.

Die Wahrheit, die von Gott ausgehe, habe auch nichts mit Objektivität und Irrtumslosigkeit im Kontrast zu Falschheit, Irrtum und Fehler zu tun, unterstrich Overbeck. „Es geht im Gegensatz zu Sünde, zum Bösen, zum Morden und zur Lüge um die Wahrheit als Licht und schöpferische Macht.“ Diese Wahrheit gebe Anteil an der Liebe Gottes.

Für diese Wahrheit heute öffentlich einzutreten, heiße für Christen, „Verantwortung wahrzunehmen, heißt, so zu leben, dass wir für Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung einstehen“, sagte der Essener Bischof. Es heiße, sich von Unrecht berühren lassen und Widerstand gegen unmenschliche Praktiken und Ideologien zu leisten. „Wer hofft, hat eben die Kraft, Veränderungen mitzugestalten.“