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Osttimors Präsident Ramos-Horta beim Papst – Friedensnobelpreisträger

Vor gut einem Jahr besuchte Papst Franziskus Osttimor, neben den Philippinen einziges asiatisches Land mit katholischer Bevölkerungsmehrheit. Nun empfing der aktuelle Papst Osttimors Präsidenten – einen Nobelpreisträger.

Papst Leo XIV. hat am Freitag den Präsidenten der Republik Osttimor, José Manuel Ramos-Horta, empfangen. Ebenso führte das asiatische Staatsoberhaupt Gespräche mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und dem vatikanischen Außenbeauftragten Erzbischof Paul Richard Gallagher, wie der Vatikan anschließend mitteilte.

Im Verlauf der “herzlichen Gespräche” im Staatssekretariat sei es auch um den Beitrag der katholischen Kirche zugunsten der Gesellschaft von Osttimor gegangen. Ebenso war die wirtschaftliche, soziale und regionale Situation des Landes sowie dessen jüngster Beitritt zur Vereinigung Südostasiatischer Nationen (ASEAN) Thema, hieß es.

Der frühere Freiheitskämpfer Ramos-Horta (75) hatte für seine Bemühungen um eine friedliche Lösung im Osttimorkonflikt 1996 zusammen mit Bischof Carlos Filipe Ximenes Belo den Friedensnobelpreis erhalten. Seit Mai 2022 amtiert er zum zweiten Mal (2007-2012) als Staatspräsident Osttimors.

Osttimor ist neben den Philippinen das einzige asiatische Land mit einer katholischen Bevölkerungsmehrheit der insgesamt 1,2 Millionen Einwohner. Es teilt sich die Insel Timor mit dem überwiegend islamischen Indonesien. Im September 2024 hatte Papst Franziskus die frühere portugiesische Kolonie besucht.

Gegen Belo, langjähriger Bischof von Dili (1988-2002), wurden vor einigen Jahren Missbrauchsvorwürfe bekannt. Darauf verhängte der Vatikan eine Reihe von Sanktionen gegen ihn. Belo lebt in einem Kloster in Portugal, in seine Heimat darf er nicht mehr zurückkehren.