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Ostseestaaten führen einheitliches Seekartennull ein

Alle Ostseeanrainer führen ein einheitliches Seekartennull ein. Die Internationale Hydrographische Organisation (IHO) veröffentlichte im November ein Modell für den gesamten Ostseeraum, um die Höhenbezugsfläche grenzübergreifend zu definieren, dieses legt gleichzeitig das neue Seekartennull fest, wie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) und das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) am Freitag in Rostock mitteilten. Da Deutschland das neue Seekartennull bereits seit 2022 verwende, änderten sich die Wasseertiefen in den Seekarten des BSH nicht.

BSH und BKG haben nach eigenen Angaben Messungen der Erdanziehungskraft durchgeführt. Je genauer das Seekartennull definiert ist, umso sicherer und effizienter könnten Schiffe navigieren, hieß es. Ein einheitlicher Höhenbezug von Seekarten sei zudem für die Digitalisierung sowie zahlreiche Offshore-Vorhaben und langfristigen Küstenschutz notwendig.

Die Höhenbezugsfläche hängt laut BSH und BKG vom Schwerefeld der Erde ab. Gebiete mit höherer Schwerkraft zögen das Wasser stärker an und erzeugten eine Beule. Umgekehrt zögen Gegenden mit geringerer Schwerkraft das Wasser weniger stark an, sodass eine Delle entstehe. Es gelte, solche Unregelmäßigkeiten der Erdanziehungskraft genau zu kartieren. Die Wassertiefen in den Seekarten seien jetzt zentimetergenau.

Bisher verwendete jeder Ostseeanrainer ein eigenes, lokales Seekartennull. Durch das jetzt einheitliche Seekartennull könnten globale Satellitennavigationssysteme einfacher für die Navigation verwendet werden, hieß es. Dies ebne ebenfalls den Weg für eine zunehmend automatisierte Schifffahrt.