Die Wohlfahrtsverbände Caritas und Arbeiterwohlfahrt sowie die Vereine Exil und Outlaw wollen in dieser Woche noch bis Freitag mit der Kampagne #5tage5orte5fakten Vorurteilen gegenüber geflüchteten Menschen entgegentreten. An fünf Orten werden Mitarbeitende mit Kreide Fakten auf die Straßen schreiben, die eine realistische Perspektive auf die Themen Flucht und Migration ermöglichen, wie die Organisationen am Montag mitteilten. Die Tatsachen würden gleichzeitig in den sozialen Medien unter dem gleichnamigen Hashtag verbreitet.
In Zeiten zunehmender Polarisierung solle die Kampagne sachliche Informationen zu Flucht und Migration in den öffentlichen Raum bringen, sagte Sara Josef, Geschäftsführerin von Exil. „Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft den falschen Informationen und der Hetze gegenüber geflüchteten Menschen entgegenwirken.“ Vorurteile ließen sich nur durch Fakten und offenen Austausch überwinden. „Wir wollen zeigen, dass die Realität anders aussieht, als oft behauptet wird.“
Am Montag sei der erste Schriftzug am Nikolaiort aufgeschrieben worden. Er widerspreche der häufig geäußerten Behauptung, die ganze Welt flüchte nach Deutschland. Tatsächlich nehme Deutschland von weltweit etwa 120 Millionen Flüchtlingen etwa zwei Prozent auf. Weitere Fakten sollten folgen, Inhalte und Orte würden jedoch nicht vorab bekannt gegeben.