Welche Zukunft erwartet die Christen in Syrien nach dem Machtwechsel? Schließlich sind jetzt Islamisten am Ruder. Ein ranghoher Kirchenmann fordert einen demokratischen Rechtsstaat mit Respekt vor allen Religionen.
Die syrischen Christen sollen nach Worten des griechisch-orthodoxen Patriarchen Johannes X. Yazigi von Antiochien in den Neuaufbau ihres Landes eingebunden sein. “Wir stehen an der Schwelle zu einer neuen Phase, in der wir die Morgendämmerung unseres Heimatlandes spüren”, sagte er bei einem Gottesdienst in Damaskus nach Angaben des arabisch-christlichen Portals Abouna vom Dienstag. In Syrien seien die Christen nicht Gäste, sondern seit der Antike festverwurzelt und zusammen mit den muslimischen Brüdern “Miteigentümer” des Landes. “Das Syrien, das wir wollen, ist ein ziviler Staat, in dem alle die gleichen Rechte und Pflichten haben.” Christen seien Teil des nationalen Gefüges.
Der Patriarch betonte, Syrien müsse “ein Land der Koexistenz und des bürgerlichen Friedens” und ein demokratischer Rechtsstaat sein, der die Menschenrechte achte. Zudem appellierte der Patriarch, der Staat müsse alle Religionen respektieren sowie die kollektiven und individuellen Freiheiten. Diese verantwortungsvolle Freiheit basiere auf einem Staat ziviler Institutionen, die Gleichheit für alle garantierten und die Beteiligung von Frauen und Jugendlichen am Wiederaufbau Syriens forderten, so Patriarch Johannes X.