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Ordensfrau: Klima in Thüringen hat sich nach rechts verschoben

Farbige Mitschwestern lässt Ordensoberin Dikow in Heiligenstadt nicht mehr allein in die Stadt gehen – aus Angst vor Pöbeleien. Sympathien für die AfD beobachtet sie schon unter Schülern.

Einen Rechtsruck in Thüringen nehmen auch katholische Ordensfrauen mit Sorge wahr. “Ich würde hier meine jungen afrikanischen Mitschwestern nicht allein zum Einkaufen in die Stadt schicken. Ich hätte einfach Sorge, dass sie dumm angemacht werden, dass sie darauf nicht reagieren können, weil sie noch nicht so gut Deutsch sprechen und dass sie diskriminiert würden”, sagte die Leiterin der Heiligenstädter Schulschwestern, Maria Thoma Dikow, dem Kölner Portal “domradio.de” am Mittwoch.

“Es stehen viele Dinge gerade auf der Kippe, die für uns wichtig sind”, so Dikow, die auch Vize-Vorsitzende der Deutschen Ordensobernkonferenz ist. “Wir stehen ganz klar für die Gleichheit aller Menschen, egal ob behindert oder nicht behindert, egal ob Ausländer oder Inländer, egal ob Frau oder Mann oder divers. Diese Vielfalt und diese Freiheit gilt es zu schützen. Dafür wollten wir eintreten.” Deshalb beteiligten sie und ihre Mitschwestern sich auch an den Demonstrationen in Heiligenstadt für Demokratie und Vielfalt.

Dikow berichtete, dass der politische Klimawandelt auch an der katholischen Bergschule in Heiligenstadt spürbar sei: “Ich bekomme es zum Beispiel durch eine Mitschwester mit, die in unserer Schule hier unterrichtet. Sie sprach mit Jugendlichen und lud sie zur Demonstration ein. Manche Schüler sagten ganz klar: ‘Nein, ich sympathisiere mit der AfD, ich finde die gut.'” Der AfD-Landesverband in Thüringen mit seinem Vorsitzenden Björn Höcke wird vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft.