Ende des Jahres muss das Schweinfurter Josefskrankenhaus der Erlöserschwester aus Kostengründen schließen. In diesem Zusammenhang tritt der Orden nun einem Vorwurf im Zusammenhang mit dem Thema Abtreibung entgegen.
Die Würzburger Erlöserschwestern haben die zum Jahresende angekündigte Schließung ihres Krankenhauses Sankt Josef in Schweinfurt aus Kostengründen verteidigt. Dabei traten die Schwestern dem Vorwurf entgegen, ihre ablehnende Haltung zu Schwangerschaftsabbrüchen habe zum Aus geführt.
Eine Übernahme durch einen anderen Träger sei daran ebenso wenig gescheitert wie an dem fehlenden Gesellschafteranteil der Kongregation, heißt auf der Internetseite des Ordens. Vielmehr ließen die derzeitigen und künftigen Rahmenbedingungen von Land und Bund es nicht zu, dass die Stadt Schweinfurt oder der Bezirk an die Stelle des Ordens träten. Beide hätten wegen des finanziellen Risikos abgesagt.
Weiter erklärten die Schwestern, es gebe mittlerweile eine konkrete Absichtserklärung, “dass die Palliativstation im bestehenden Gebäude weitergeführt werden könnte”. Auch für die Auszubildenden an der Pflegeschule sei eine Lösung gefunden worden. Alle Seiten bemühten sich gerade, den Mitarbeitenden eine wohnortnahe Perspektive anzubieten. Der Orden stehe in engem Kontakt mit der Mitarbeitervertretung.
Zugleich dankten die Schwestern den Bürgerinnen und Bürger für die große Anteilnahme, seitdem im Juli das Ende der Klinik bekanntgegeben worden war. Dies habe ihnen bestätigt, dass im Krankenhaus Sankt Josef über Jahrzehnte ein “hervorragender Dienst an den Patientinnen und Patienten” geleistet worden sei. Nach wie vor sei man bestrebt, die ihnen anvertrauten Menschen bis zum Jahresende medizinisch optimal zu versorgen.
Die Kongregation hatte laut Angaben ihres Geschäftsführers Martin Stapper drei Jahre nach einem Partner als Träger gesucht. Zwei Jahre habe sie außerdem das Krankenhaus “mit erheblichen siebenstelligen Beträgen” gestützt, um die Löhne der 780 Beschäftigten zu sichern. Dies sei aber nicht mehr länger machbar.
Das Josefskrankenhaus ist der größte Betrieb in Trägerschaft der Erlöserschwestern. Eine weitere, wesentlich kleinere Belegklinik mit 40 Betten unterhält der Orden in Würzburg. Dort sei der Betriebsübergang zum Klinikum Würzburg-Mitte zum Jahresbeginn 2025 gesichert, so die Generaloberin der Erlöserschwester, Monika Edinger.