Ahlhorn/Kr. Oldenburg. Was wird aus dem Blockhaus Ahlhorn? Um der traditionsreichen Jugendbildungsstätte bei Oldenburg eine Zukunftsperspektive zu eröffnen, sind Unternehmensberatern zufolge Investitionen in Millionenhöhe nötig. Der Bedarf liege „bei mindestens sechs Millionen Euro“, sagt der Bremer Projektentwickler Marcus Henke. Zusammen mit seinem Partner Anton Brinkhege arbeitet er an einer Machbarkeitsstudie, mit der geprüft werden soll, ob und wie die Einrichtung künftig wirtschaftlich betrieben werden kann.
Vor 75 Jahren übernahm die Kirche in Oldenburg von der britischen Militärregierung das 2,5 Hektar große Areal, das idyllisch mitten in einem Naturschutzgebiet an den Ahlhorner Fischteichen liegt. Das geschah mit der Maßgabe, dass dort eine neue demokratische Jugend erzogen werden sollte. Seither sind im Blockhaus unzählige Schulungen und Freizeiten angeboten worden. In den vergangenen Jahren hatte die Kirche auf dem Gelände mit insgesamt 15 Gebäuden rund sechs Millionen Euro investiert. Aufgrund fortlaufender Defizite beendete sie Ende Mai den Betrieb.
Gespräche laufen
Seither laufen Gespräche, um zu prüfen, wie es weitergehen könnte. Die Machbarkeitsstudie solle bis Ende September vorliegen, kündigt Henke an und betont: „Wir brauchen Wirtschaftlichkeit.“
Zentrale Idee der Projektentwickler ist ein „Campus-Retreat“, ein Rückzugsort für außerschulische Bildungsarbeit mit naturakademischen und sozialen Inhalten für Jugendliche und junge Erwachsene. Stichworte dafür sind Zukunftsthemen aus Forst-, Land- und Wasserwirtschaft, vernetzt über eine Labor- und Forschungseinrichtung.
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Eine zentrale Rolle spielt dabei ein Ankermieter wie etwa eine Hochschule, die neben Henke und Brinkhege und möglicherweise zusammen mit weiteren Partnern wirtschaftlich Verantwortung übernehmen könnte. Mehrfach genannt wurde in diesem Zusammenhang die Jade-Hochschule. Fest steht, dass sich die Kirche aus der finanziellen Verantwortung, die sie bisher übernommen hat, zurückziehen will.
Das Gelände ist im Besitz der Niedersächsischen Landesforsten. Der Kirche, der die Gebäude gehören, wurde es über ein Erbbaurechtsvertrag überlassen. Naturschutz, Sanierungsaufwand und Erbbaurecht machten es schwierig, Perspektiven zu entwickeln, sagte Henke: „Das Brett, das wir bohren, ist dick.“ Er habe aber „ein positives Gefühl“. Kirchensprecher Dirk-Michael Grötzsch betonte, bei den vorliegenden Ideen sei „viel Hoffnung drin“. Er machte klar: „Dass hier etwas entsteht, dafür tragen viele Partner Verantwortung.“ (epd)