Das Oldenburger Sozialkaufhaus „MehrWert“ schließt zum 30. September. Trotz intensiver Bemühungen sei es nicht gelungen, einen neuen Träger für das Sozialkaufhaus zu finden, teilte der Träger der Einrichtung, der Verein Arbeit und Bildung der Stadt Oldenburg, am Freitag mit. Die Schließung des Hauses gehe einher mit Bestrebungen der Stadt Oldenburg, das bisherige System der Unterstützung durch Sachleistungen auf Geldleistungen umzustellen.
In dem Sozialkaufhaus können unter anderem Berechtigungsscheine eingelöst werden, die vom Jobcenter an Menschen ausgestellt werden, die Bürgergeld oder Sozialhilfe beziehen und einen Anspruch darauf haben, für die Erstausstattung einer Wohnung eine einmalige Leistung als Zuschuss zu erhalten. Weil die Sozialgesetze inzwischen jedoch die Eigenverantwortlichkeit und die Selbstbestimmung der Leistungsberechtigten in den Vordergrund stellten, plane die Stadt eine Abkehr vom System der Berechtigungsscheine, erläuterte der Leiter des Fachdienstes Soziale Hilfen, Detlef Lutter.
Das „MehrWert“ war den Angaben zufolge als Qualifizierungsbetrieb 2007 am Standort Drögen-Hasen-Weg gestartet. 2014 zog die Einrichtung in den Herrenweg um. Nach einer Änderung der Förderrichtlinien des Bundes habe die Wirtschaftlichkeit einen deutlich höheren Stellenwert erhalten. So seien es nun auch ökonomische Gründe, die zur Schließung führten, hieß es. Betroffen seien drei Vollzeitbeschäftigte im Verkauf und in der Beratung sowie vier Kräfte für den Transport.