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Oberkirchenrat: Hätten Belastungen für Presbyterien begrenzen müssen

Der langjährige Vizepräses Christoph Pistorius hat mit Blick auf die geringe Beteiligung an Presbyteriumswahlen in der rheinischen Kirche Versäumnisse eingeräumt. Es sei auch mit Online-Wahlen „überhaupt nicht gelungen“, die Wahlbeteiligung für die Leitungsgremien der Gemeinden zu erhöhen, sagte Pistorius dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Düsseldorf. In manchen Gemeinden sei es zudem sehr mühsam, überhaupt Menschen für die Arbeit in den Presbyterien zu gewinnen. Das habe unter anderem damit zu tun, „dass wir es auch nicht geschafft haben, die Belastungen für Ehrenamtliche in der Leitung unserer Kirche in Grenzen zu halten“.

Der 63-Jährige war zwölf Jahre lang Personalchef der Evangelische Kirche im Rheinland und ist Anfang März in den Ruhestand getreten. „Ich bedauere es, dass wir nicht mehr Energie darauf verwendet haben, darüber nachzudenken, wie man es diesen Menschen leichter machen kann“, sagte der Theologe. „Sie sollten sich auf das konzentrieren können, wofür sie brennen: die Weitergabe des Evangeliums und die Gestaltung der Arbeit innerhalb ihrer Gemeinde.“ Stattdessen hätten Ehrenamtliche in den Gemeindeleitungen nach jeder Landessynode „neue Aufgaben auf den Tisch bekommen“, sagte Pistorius.

Als Oberkirchenrat leitete Pistorius ab 2013 die Personalabteilung im Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche im Rheinland. Seit 2014 war er zudem theologischer Vizepräses und damit Vertreter des rheinischen Präses. Antje Menn, zuvor Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Lennep, übernimmt seine Position.