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Obdachlose: Hannover bereitet sich auf Hitzewellen vor

Die niedersächsische Landeshauptstadt bereitet gezielte Hilfen für Obdachlose bei Hitzewellen vor. Geplant sind etwa die Ausgabe von Kappen, sommerlichen Schuhen sowie zusätzliche Angebote zur Trinkwasserversorgung, wie die Stadt anlässlich des bundesweiten Hitzeaktionstags am Mittwoch mitteilte. Außerdem sollen Straßensozialarbeiter Betroffene über Unterstützungsangebote und gesundheitliche Gefahren bei Hitze informieren.

Dabei werde die bewährte Zusammenarbeit mit sozialen Trägern, vielen Ehrenamtlichen und den Kirchen fortgesetzt, hieß es. So bietet die Marktkirche den Angaben zufolge an Hitzetagen, ab einer Temperatur von 30 Grad, Trinkwasser für obdachlose Menschen an. Als kühler Ort soll das Kirchengebäude zudem Schutz vor Sonne und Hitze bieten. Das Diakonische Werk Hannover unterstützt die Aktion. Außerdem sucht das Werk dringend Sommerbekleidung für Wohnungslose und Bedürftige. Benötigt werde gut erhaltene, zeitgemäße Bekleidung, vor allem für Männer, teilte die Diakonie am Mittwoch mit.

Besonders gebraucht werden dem Diakonischen Werk zufolge T-Shirts, leichte Hosen, Unterhemden, Schuhe sowie Sommerschlafsäcke, Isomatten, Decken, Kissen und Handtücher. Ferner freuten sich die ehrenamtlichen Mitarbeiter über Hygieneartikel wie Zahnbürsten, Zahnpasta, Seife, Shampoo, Feuchttücher und Damenhygieneartikel sowie medizinische Produkte wie Verbände, Einweghandschuhe und Desinfektionsmittel. Die Spenden können montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr in der Berliner Allee 8 in Hannover abgegeben werden. Das Werk bittet vorab um eine kurze telefonische Mitteilung unter 0511/9904059.

Wie die Stadt weiter mitteilte, sollen insgesamt zwanzig Trinkwasserbrunnen im Stadtgebiet die Basis der Wasserversorgung für Bedürftige bilden. Überdies werde die Stadt Edelstahlflaschen für die Verteilung von Wasser zur Verfügung stellen. Im Rahmen des „Homeless Care Projekts“ verteilen die Mitarbeiter des buddhistischen Tibet-Zentrums mit Lastenfahrrädern von Juli bis August täglich Trinkwasser in der Stadt.

Ein weiteres Hilfsangebot hat die Stadt laut Mitteilung mit der ÜSTRA vereinbart. Demnach dürfen wohnungslose Menschen bei Außentemperaturen von mehr als 30 Grad die Tunnelstationen zur kurzfristigen Abkühlung nutzen. Die Stadt wies zudem auf die „Social Kioske“ von Hannover 96 hin, rund zwanzig Trinkhallen, die als Ausgabestelle von kostenfreien Produkten wie Hygieneartikeln und Wasser für wohnungs- und obdachlose Menschen dienen.