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“Nummer gegen Kummer” hilft bei Zeugnis-Stress und Zukunftsangst

Kommende Woche starten die ersten Sommerferien. Für viele Kinder ist das nicht nur Grund zur Freude: Beratungsstellen haben dann wieder Hochbetrieb.

Für einige Kinder ist die Zeugnisvergabe eine Belastung
Für einige Kinder ist die Zeugnisvergabe eine BelastungImago / photothek

Bald endet das Schuljahr – doch der Tag der Zeugnisvergabe setzt viele Kinder und Jugendliche unter Druck. “Die Angst vor Enttäuschung, Streit oder sogar Strafe kann so groß werden, dass dieser Tag nicht als freudiger Abschluss des Schuljahres erlebt wird – sondern als Belastung”, warnen die Beraterinnen und Berater der “Nummer gegen Kummer”. Allein im vergangenen Jahr hätten sich am Kinder- und Jugendtelefon (116 111) fast 14,5 Prozent der Beratungsgespräche um Schule, Beruf oder Zukunftsangst gedreht; das entsprach etwa 12.000 Gesprächen. In der Online-Beratung hätten diese Themen 13,7 Prozent ausgemacht, also etwa 1.800 Kontakte.

Zeugnistelefon hilft seit 45 Jahren

Vor genau 45 Jahren ging die Beratung als Zeugnistelefon an den Start, wie es weiter hieß. “Schon bald wurde erkannt: Kinder und Jugendliche brauchen in vielen Lebenslagen jemanden, der ihnen zuhört”, sagte die Vorstandsvorsitzende Gisela Wetzel-Willert. Heute gehe es auch um familiäre Konflikte, psychische Belastung oder Einsamkeit. Der Bedarf an leicht erreichbaren, vertrauenswürdigen Beratungsangeboten bleibe groß.

Jährlich gehen den Angaben zufolge über 370.000 Anrufe am Kinder- und Jugendtelefon ein; hinzu kommen zehntausende Online-Beratungen per Mail oder Chat. Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) erklärte, die “Nummer gegen Kummer” leiste täglich wertvolle Arbeit. “Gerade in einer Zeit, in der psychische Belastungen zunehmen, zeigt sich, wie wichtig solche Beratungsangebote sind.”

“Nummer gegen Kummer”: Chancen schaffen für junge Menschen

Das Angebot helfe, das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen zu stärken – und unterstütze damit auch deren Eltern, fügte die Politikerin hinzu. “Genau das sind Grundlagen für erfolgreiches Lernen und um jungen Menschen die Chancen zu schaffen, die sie für ein selbstbestimmtes Leben benötigen.” Priens Ministerium fördert das Angebot seit vielen Jahren.