Die Schulen in NRW könnten nach einem Vorbild der Niederlande künftig von Verwaltungsmanagern geleitet werden, die über keine pädagogische Lehramtsausbildung verfügen. Das Modell werde aktuell geprüft, sagte die nordrhein-westfälische Schulministerin Dorothee Feller (CDU) der in Bielefeld erscheinenden „Neuen Westfälischen“ (Donnerstag). Vor einigen Monaten sei die Arbeitsgruppe „Schulleitung“ im Ministerium eingerichtet worden. Dabei gehe es um die Frage, wie Schulleiterinnen und -leiter mehr entlastet werden können.
Der Ansatz wäre laut Feller deutschlandweit einzigartig. In den Niederlanden sei er aber bereits Praxis. „Da sind Verwaltungsmanager Schulleiter“, sagte die Ministerin. Dazu gebe es hierzulande unterschiedliche Expertenmeinungen. „Die einen sagen: Pädagogisches Fachwissen ist wichtig. Schulleiter müssen außerdem unterrichten, um nah dran zu sein“, sagte Feller. Andere zeigten sich dagegen aufgeschlossen und könnten sich das vorstellen. Die Ministerin regte deshalb an, dass notfalls – zumindest in größeren Schulsystemen – auch über eine Doppelspitze nachgedacht werden könnte.
Laut einer bundesweiten Umfrage des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) setzen Personalmangel viele Schulleiterinnen und -leiter unter Druck. Ein Viertel (24 Prozent) bemängelt zudem eine hohe Arbeitsbelastung beziehungsweise Zeitmangel, ebenso viele berichten von Problemen mit Gebäuden und Räumen. In Nordrhein-Westfalen sehe das Bild nicht anders aus, erklärte der VBE-Landesverband dazu. Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hatte im Auftrag der Lehrergewerkschaft im vergangenen Herbst mehr als 1.300 Schulleitungen befragt.