In der Debatte um eine Verlängerung von Grenzkontrollen hat sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) für offene Grenzen sowie variable Kontrollen ausgesprochen. „Wer für Pendler, Reisende, Händler und Unternehmen das hohe Gut der europäischen Freizügigkeit bewahren will, muss die Grenzen für Schleuser, Drogenschmuggler und Automatensprenger so undurchdringlich machen wie irgend möglich“, sagte Wüst dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Dienstag). Organisierte kriminelle Banden aus dem benachbarten Ausland dürften die offenen Grenzen des Schengen-Raums nicht als Einladung verstehen, um ihr Geschäftsfeld nach Deutschland auszudehnen. Deshalb müsse „der Bund an den Grenzen weiterhin ein Netz punktueller und intelligenter Kontrollen gewährleisten“.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte bei der Europäischen Union wegen der EM an allen deutschen Schengen-Binnengrenzen Kontrollen bis zum 19. Juli angemeldet. Medienberichten zufolge will das Bundesinnenministerium dies in dieser Form nicht verlängern. Unter anderem aus der Unionsfraktion und der FDP kamen Forderungen nach einer Verlängerung der Grenzkontrollen aufgrund der Fahndungserfolge. Die Polizeigewerkschaft wies dies wegen Personal- und Ressourcenknappheit zurück.