Berufskollegs in Nordrhein-Westfalen erhalten die Möglichkeit, Unterricht und Prüfungen dauerhaft digital und in Präsenz abzuhalten. Das Landeskabinett habe den Weg für eine entsprechende neue Verordnung über die Ausbildung und Prüfung in den Bildungsgängen des Berufskollegs frei gemacht, kündigte Schulministerin Dorothee Feller (CDU) am Montag in Düsseldorf an. Mit dem neuen Regelwerk solle die Verknüpfung von Präsenz- und Distanzunterricht in synchroner und digitaler Form unter bestimmten Voraussetzungen dauerhaft ermöglicht werden. Hier seien die Berufskollegs Vorreiter.
Während der Pandemie hätten die Berufskollegs auf der Basis von Einzelerlassen bereits gute Erfahrungen mit dem Lernen auf Distanz gemacht, erläuterte die Ministerin. Mit der neuen Verordnung gehe das Land nun einen Schritt weiter und komme auch den Wünschen vieler Ausbildungsbetriebe nach. In den ländlichen Regionen sei der Besuch einer Fachklasse in bestimmten Berufen mit längeren Fahrtzeiten verbunden. „Mit der dauerhaften Einrichtung von Distanzunterricht können wir diesen Nachteil ausgleichen und duale Fachklassen auch im ländlichen Raum attraktiv halten.“
Für die Umsetzung der Verknüpfung von Präsenz- und Distanzunterricht sollen die Berufskollegs ihre Konzepte lediglich bei der Bezirksregierung anzeigen müssen. Strukturierte Vorlagen hierfür werden nach Angaben des Schulministeriums zur Verfügung gestellt. Aufwändige Genehmigungsverfahren sind demnach nicht vorgesehen. Der Entwurf der entsprechenden Änderung der Verordnung soll nun im Landtagsausschuss für Schule und Bildung beraten werden. Die neue Vorschrift soll zum Schuljahr 2024/25 in Kraft treten.