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NRW: Anerkennungsverfahren ukrainischer Berufsabschlüsse verdreifacht

Die Zahl der Anerkennungsverfahren von Berufsabschlüssen von Menschen aus der Ukraine ist in Nordrhein-Westfalen deutlich gestiegen. Wie die statistische Landesbehörde IT.NRW am Dienstag in Düsseldorf mitteilte, gab es im vergangenen Jahr in NRW 654 Anerkennungsverfahren ausländischer Berufsabschlüsse von Personen, die ihre Berufsqualifikation in der Ukraine erworben haben. Dies seien mehr als dreimal so viele Anträge auf Anerkennung wie im Vorjahr 2022 mit 213 Verfahren.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in NRW 18.000 ausländische Berufsabschlüsse auf Anerkennung beziehungsweise auf die Zugangsvoraussetzungen eines entsprechenden deutschen Berufs geprüft, wie die Statistiker erklärten. Als „Top-Referenzberufe“ der ukrainischen Antragstellenden nannte IT.NRW den Beruf Ingenieur mit 186 Verfahren, gefolgt von medizinischen Gesundheitsberufen und Berufen im Bereich Erziehung und Bildung. Auch mit Blick auf alle ausländischen Anerkennungsverfahren gehörte der Ingenieur zu den häufigsten Berufen und erreichte im vergangenen Jahr mit insgesamt rund 1.000 Verfahren Platz vier.

Von den 654 in NRW bearbeiteten Anerkennungsverfahren von Personen mit Ausbildungsstaat Ukraine im Jahr 2023 wurden laut Statistik 435 im selben Jahr abgeschlossen. Bei fast zwei Dritteln (59 Prozent) der abgeschlossenen Verfahren hätten die Anerkennungsstellen in NRW die volle Gleichwertigkeit der beruflichen Qualifikation (258 Verfahren) bestätigt. Elf Prozent beziehungsweise 48 Verfahren der ukrainischen Antragstellenden seien negativ beschieden worden.

Bei weiteren 132 Anerkennungsverfahren (30 Prozent) seien wesentliche Unterschiede des ausländischen Berufsabschlusses zu dem deutschen Referenzberuf festgestellt worden, hieß es. Diese seien durch eine Maßnahme, etwa durch eine sogenannte Kenntnis- beziehungsweise Eignungsprüfung oder einen Anpassungslehrgang, auszugleichen.