Lutheraner und Katholiken im Gespräch: Zum zweiten Mal in diesem Jahr hat Nordkirchen-Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt Papst Franziskus getroffen. Wie sie die Begegnung erlebt hat.
Nordkirchen-Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt hat am Donnerstag Papst Franziskus in Rom getroffen. “Ich habe die Audienz selbst und den Heiligen Vater als sehr freundlich, sehr offen, sehr warmherzig erlebt”, sagte die evangelische Geistliche aus Schwerin in einem Interview des kirchlichen Senders Radio Vatikan. “In einer Welt, in der vieles so auseinanderdriftet, in der es Menschen schwerfällt, allein in einem Land mit unterschiedlichen Meinungen im Gespräch zu sein, ist es für mich auch ein Zeichen der Hoffnung, dass die römisch-katholische und die lutherische Kirche miteinander – trotz den Dingen, die uns trennen – gut im Gespräch sind.”
Die Landesbischöfin war mit der Delegation des Lutherischen Weltbundes in Rom. Der Zusammenschluss vertritt nach eigenen Angaben weltweit rund 77 Millionen Christen aus 149 lutherischen Kirchen. Kühnbaum-Schmidt ist Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des Bunds. Schon im April hatte sie in dieser Funktion Papst Franziskus getroffen.
In dem vergangene Woche veröffentlichten Vatikan-Papier zur Rolles des Papstamts sieht die Landesbischöfin eine wichtige Anregung zum Dialog. Im Gespräch zwischen Lutheranern und römisch-katholischer Kirche sei es schon immer ein Thema gewesen, wie man das Bischofsamt versteht. Aktuell werde eine Phase des Dialogs vorbereitet, in der das Amts- und das Kirchenverständnis im Mittelpunkt stehen sollten. Im Detail habe sie das aktuelle Papier noch nicht lesen können.
Das vergangene Woche im Vatikan vorgestellte Dokument macht Vorschläge für ein neues Verständnis des Papstamtes und lädt andere Kirchen zum Dialog darüber ein. Es trägt den Titel “Der Bischof von Rom” und wurde von Papst Franziskus genehmigt.