Zum Auftakt ihrer Herbsttagung hat die Landessynode der evangelischen Nordkirche am Donnerstag über ein Schutzkonzept für die Synode beraten. In Workshops haben sich die Synodalen über Bedarfe, Bedingungen und Grundbausteine ausgetauscht. Prävention, Schutz und Beteiligung sind feste Bestandteile kirchlicher Verantwortung, auch in der Arbeit der Synode, sagte Mirja Beck von der Stabsstelle Prävention der Nordkirche zur Einführung.
„Das Wort Schutz weist auch darauf hin, dass es Gefahr gibt“, sagte Anja Fährmann, Präses der Landessynode, im Anschluss an die Workshops. Dass sich die Landessynode jetzt auf eigener Ebene mit dem Thema auseinandersetzt, sei ein richtiger und wichtiger Auftakt, hieß es aus den Reihen der Synodalen. Mit diesem Auftakt beginne ein Prozess, in dem ein Schutzkonzept im Rahmen der Präventionsstrategie entwickelt werden kann.
Auch der Gottesdienst in der St. Lorenz-Kirche in Lübeck-Travemünde legte zum Abschluss des ersten Sitzungstages den Schwerpunkt auf das Thema Schutzkonzept für die Synode. Kirsten Fehrs, Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, machte deutlich, dass es neben Konzepten und Regeln auch ein „hörendes Herz“ brauche, damit die Kirche und die Landessynode ein sicherer Ort werden. Das biblische Bild stehe im übertragenen Sinne für eine Kirche, die für Menschen Verantwortung übernimmt und sie schützt.
Das Ziel sei ein Kulturwandel, sagte Fehrs, die auch Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist. „Ich möchte, dass unsere Kirche ein gutes Beispiel ist – gut protestantisch, also nicht unfehlbar, aber konsequent und mutig.“ Dafür sollten ihrer Ansicht nach alle Kirchenmitarbeitenden Gott um ein „hörendes Herz“ bitten. „Damit er für unseren Aufbruch Rückenwind gibt und seinen Segen.“
Am ersten Sitzungstag haben sich die Landessynodalen zudem mit einer Neuaufstellung des Klimaschutzgesetzes der Nordkirche befasst. Als wichtigste Änderungen stellte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt neben der Einrichtung eines „Klimabeirates“ die Neuformulierung des Klimaschutzziels vor. Die Treibhausgasneutralität in der Nordkirche soll demnach schrittweise bis 2040 erreicht werden, 90 Prozent davon bereits bis 2035. Dieser Zeitplan lehne sich an die Klimaschutzrichtlinie der EKD an. Bisher hatte die Nordkirche das Ziel 2035 treibhausgasneutral zu sein.
Um das Ziel erreichen zu können, sollen Kirchenkreise und Landeskirche bis zum Ablauf des Haushaltsjahres 2040 verpflichtend 0,8 Prozent der Schlüsselzuweisungen für Klimaschutzmaßnahmen verwenden. „Kirchliche Gebäude sind das zentrale Mittel zum Erreichen unserer Klimaschutzziele“, sagte Kühnbaum-Schmidt. Bis 2028 sollen in den Kirchenkreisen daher gemeindeübergreifende Gebäudekonzepte erstellt werden.
Über die Gesetzesänderung sollen die Synodalen am Samstag in zweiter Lesung entscheiden. In ihrer Einbringung mahnte die Landesbischöfin: „Wenn wir Hoffnung für morgen säen wollen, müssen wir heute Verantwortung übernehmen.“