Nach mehr als vierjähriger Bau- und Vorbereitungszeit nimmt die nach Angaben der Betreiber größte Geburtsklinik in Norddeutschland am 2. Oktober endgültig ihren Betrieb auf. Das teilten der evangelische Sozialkonzern Diakovere und das Kinder- und Jugendkrankenhaus auf der Bult am Freitag in Hannover gemeinsam mit. Das Mutter-Kind-Zentrum „Henrike“ bietet 35 Zimmer mit bis zu 67 Plätzen für Mütter und ihre Neugeborenen. Es soll jährlich rund 4.500 Geburten ermöglichen.
In dem Zentrum arbeiten beide Betreiber eng zusammen. Die Gesamtkosten liegen bei rund 100 Millionen Euro. Etwa 80 Prozent davon übernimmt das Land Niedersachsen. Bis zu 18 Millionen steuert Diakovere bei. „Nach einer herausfordernden Bauphase schaffen wir einen Ort, an dem Familien von Anfang an in den besten Händen sind, sowohl medizinisch als auch menschlich“, erklärten die Vorstände beider Betreiber. „Mit Henrike spielt Hannover in der allerersten Liga.“ Das Haus sei ein „Leuchtturm“ für Niedersachsen.
Anfang Dezember 2024 hatte das Haus bereits den Probebetrieb aufgenommen. Der Hauptbetrieb sollte ursprünglich im ersten Quartal 2025 beginnen. Aufgrund baulicher und finanzieller Detailfragen verzögerte sich der Termin aber immer wieder. Für die Geburtsklinik hatte Diakovere die Geburtsstationen seiner Traditionskrankenhäuser Henriettenstift und Friederikenstift am Standort des Kinderkrankenhauses zusammengeführt. Aus den Namen der beiden Krankenhäuser leitete der Konzern auch den Namen „Henrike“ ab.
Die neue Mutter-Kind-Klinik verzahne die Geburtsmedizin eng mit der Kinderheilkunde und biete eine familienorientierte und ganzheitliche Betreuung, betonten beide Betreiber. Werdende Mütter, Neugeborene und Kinder fänden in einem vernetzten System die bestmögliche Hilfe: „Alles, was Mütter und Kinder brauchen, befindet sich unter einem Dach.“ Kein Kind müsse mehr verlegt werden, Transporte entfielen. Sollte bei der Geburt etwas Unvorhergesehenes geschehen, sei „Henrike“ bestens vorbereitet.