Mit einem Festakt und einem Bahnhofsfest ist am Samstag die Nördliche Hesselbergbahn in Betrieb genommen worden. Nach vier Jahrzehnten Pause fahren wieder Nahverkehrszüge auf der mittelfränkischen Bahnstrecke zwischen Gunzenhausen und Wassertrüdingen, teilte das bayerische Verkehrsministerium mit. Die Bahnen fahren im Stundentakt und sollen im Schnitt über 1.000 Fahrgäste pro Tag transportieren. 1985 hatte die damalige Bundesbahn den Personenbetrieb auf der Strecke eingestellt.
Die Reaktivierung sei ein Zugewinn für Bayern und das westliche Mittelfranken, „weil sie ökonomisch wie ökologisch Sinn macht, die Region dahintersteht und hier zusammen mit den Bussen für die Bevölkerung und Touristen ein attraktives Nahverkehrsangebot aus einem Guss entstanden ist“, sagte Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) laut Mitteilung beim Festakt.
Die Reaktivierung der Nördlichen Hesselbergbahn ist demnach die insgesamt fünfte und bisher umfangreichste Reaktivierung im Freistaat seit der Bahnreform im Jahr 1994, als die Zuständigkeit für den Schienenpersonennahverkehr auf die Länder überging. 2015 hatte es mit der Inbetriebnahme des grenzüberschreitenden Streckenabschnitts zwischen dem oberfränkischen Selb und dem tschechischen Aš zuletzt eine Reaktivierung in Bayern gegeben. DB Regio bedient die neue reaktivierte Strecke durch die Linie RB 62, die von Pleinfeld über Gunzenhausen hinaus bis nach Wassertrüdingen verlängert wurde. (00/3969/14.12.2024)