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Noch mal richtig durchstarten

Hans-Martin Lübking, pensionierter Pfarrer und Instituts-Direktor, möchte die Theologie auf gut verständliche Weise ins Gespräch bringen – und gründet dafür einen kleinen, feinen Verlag

Noch einmal richtig durchstarten! Hans-Martin Lübking kann auf ein erfolgreiches Berufsleben zurückblicken. Er war Gemeindepfarrer, Hochschullehrer, Erfolgs-Buchautor (Kursbuch Konfirmation) und langjähriger Direktor des Pädagogischen Instituts der Evangelischen Kirche von Westfalen. Jetzt, im Ruhestand, sagt der 67-Jährige: „Wenn die Lebenszeit überschaubar wird, dann macht man noch das, was einem wirklich wichtig ist.“

Was ihm wirklich wichtig ist – dazu zählt die „edition glaubenssachen“. Ein kleiner Verlag, den Lübking jetzt gemeinsam mit einem Mitstreiter gegründet hat. „Es gibt so viele Verschenk-Artikel im kirchlichen Bereich, so viele Postkarten, Werbemittel, Kalender und Bücher“, sagt Lübking. „Aber irgendwie schien mir immer noch etwas zu fehlen.“ Diese Lücke will er jetzt mit seiner „edition glaubenssachen“ füllen. „Wir wollen vor allem Theologie wieder ins Gespräch bringen, und zwar auf gut verständliche Weise“, so Lübking.
Wir – das sind neben Lübking als Firmenmitinhaber noch Klaus Altepost (früherer Verlags-Chef des Gütersloher Verlagshauses) und als Berater Uwe-C. Moggert-Seils, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Evangelischen Kirche von Westfalen.
Die drei haben ein kleines, aber feines Programm auf die Beine gestellt. Flaggschiff ist der Theologie-Kalender: Jede Woche werden eine Theologin oder ein Theologe oder auch ein wichtiges kirchengeschichtliches Ereignis in Wort und Bild vorgestellt. Es sind bekannte dabei wie Dorothee Sölle oder Karl Barth, aber auch zum Beispiel Regina Jonas, die weltweit erste weibliche Rabbinerin; sie kam 1942 in Auschwitz um. „Der Kalender will alle ansprechen, die an Theologie und Zeitgeschichte interessiert sind“, erklärt Hans-Martin Lübking. Er hat die Beiträge ausgewählt und kommentiert.
Daneben gibt es im Programm ein Postkarten-Set, Mini-Geschenkkarten, Kerzen mit aufgedruckter Jahreslosung und dazugehöriger Andacht.
Ein besonderes Schmankerl ist die Weihnachtskiste: Sie enthält das Gesellschaftsspiel „Der große Weihnachts-Preis“. Lübking: „Das Spiel kann bei Advent- und Weihnachtsfeiern eingesetzt werden, Gemeindegruppen können das Spiel spielen, soziale Einrichtungen. Aber auch kleine Gruppen.“ Der große Weihnachts-Preis soll dazu dienen, auf spielerische Art Themen und Informationen rund um Advent und Weihnachten näher zu bringen. Kannst du ein Weihnachtslied anstimmen? Wie viele Verse aus der Weihnachtsgeschichte kannst du aufsagen? Weihnachten – wie feiert man das in Holland? „Ich habe das Spiel viele Jahre in der Aus- und Weiterbildung von Lehrerinnen und Lehrern eingesetzt“, erzählt Lübking. „Jetzt können auch andere damit ihre Freude haben.“
Bis zu 30 Leute können am Spiel teilnehmen. Es kann aber auch genauso gut in der Familie gespielt werden, erklärt Hans-Martin Lübking, der nebenbei noch immer einen Lehrauftrag an der Universität Münster hat.
„Ich habe so viele Dinge gesehen, gehört, geforscht und gelehrt. Das möchte ich jetzt gerne weitergeben. Und zwar nicht nur an Spezialisten und Fachleute. Sondern an möglichst viele in der Kirchengemeinde und ihrem Umfeld.“ Finanziert und getragen wird der kleine Verlag von Lübking und seine Mitstreiter Altepost. „Das ist natürlich ein gewisses Risiko, das wir da eingehen“, so Lübking. „Aber ich stelle nur das ins Programm, woran ich selber glaube und was mir selber Freude macht. Diese Freiheit habe ich jetzt.“ Ein bisschen Abenteuer – für jemanden, der sein Berufsleben lang Beamter war, ist das kein schlechter Ruhestand, schmunzelt Lübking.

Bezug über Luther-Verlag, Telefon (05 21) 94 40 – 220, oder info@komm-webshop.de oder www.edition-glaubenssachen.de.