Rund 33.000 Menschen waren am 31. Januar in Niedersachsen wegen Wohnungslosigkeit in einer Unterkunft untergebracht. Fast ein Drittel davon (10.465) waren Minderjährige, wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen am Montag in Hannover mitteilte. 43 Prozent der untergebrachten Wohnungslosen waren jünger als 25 Jahre.
Mit 55 Prozent kam den Statistikern zufolge mehr als die Hälfte der untergebrachten Wohnungslosen aus Europa (18.240 Personen), davon eine deutliche Mehrheit aus der Ukraine (10.895 Personen). Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine stieg die Zahl der untergebrachten Wohnungslosen damit stark an. Im Januar 2022 hatten die Statistiker in Niedersachsen nur insgesamt 10.860 untergebrachte wohnungslose Personen registriert. Unter ihnen waren 3.550 Deutsche und 1.515 Menschen aus dem europäischen Ausland.
Ende Januar 2024 waren die deutschen untergebrachten Wohnungslosen in Niedersachsen ganz überwiegend männlich und durchschnittlich 44,2 Jahre alt. In der Regel waren es alleinstehende Männer, die im statistischen Mittel bereits seit 180 Wochen in Einrichtungen untergekommen waren, berichtete die Leiterin des Dezernats Soziale Sicherung im Statistischen Landesamt, Hanna Köhler. Die Wohnungslosen aus dem Ausland waren im Durchschnitt gerade mal 28,2 Jahre alt und lebten seit 118 Wochen in einer Unterkunft.
Bundesweit waren am Stichtag rund 439.465 Kinder, Frauen und Männer wegen Wohnungslosigkeit untergebracht. Gut ein Fünftel der Wohnungslosen in Niedersachsen (6.935) lebte in der Region Hannover, gefolgt von den Landkreisen Stade (2.600), Emsland (2.460) und Diepholz (2.005). In der Statistik wurden Menschen erfasst, die die Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar in Notschlafstellen, Wärmestuben, Wohnungsloseneinrichtungen und vergleichbaren Einrichtungen verbracht haben.