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Nicaraguanischer Exilpolitiker fordert mehr Einsatz des Papstes

Das sandinistische Regime in Nicaragua geht massiv gegen die katholische Kirche des Landes vor. Ex-Präsidentschaftskandidat Felix Maradiaga will, dass Papst Franziskus seine Stimme dagegen erhebt.

Nicaraguas im Exil lebender Ex-Präsidentschaftskandidat Felix Maradiaga hat Papst Franziskus aufgefordert, sich öffentlich verstärkt über die Lage in dem Krisenland zu äußern. “Ich bin der Meinung, dass der Papst mehr über das, was in Nicaragua geschieht, sprechen sollte”, sagte Maradiaga im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Miami.

Die Katholiken in Nicaragua seien gezwungen, einen Weg des stillen Widerstands zu gehen, indem sie die Kirchen füllten und beteten. “Aber diese Form des Protests muss von der Stimme des Papstes begleitet werden”, so der Exilpolitiker. Die Lage für die Kirche in dem mittelamerikanischen Staat sei angesichts staatlicher Repression sehr schwierig, gab Maradiaga zu bedenken. Einerseits dürfe sie ihre eigene Existenz nicht gefährden, andererseits könne sie zu den drastischen Menschenrechtsverstößen nicht schweigen.

Maradiaga gehörte zu jenen Präsidentschaftskandidaten, die vor den Wahlen 2021 von der sandinistischen Regierung verhaftet und später zwangsausgebürgert wurden. Inzwischen lebt er in den USA.

Die innenpolitische Krise in Nicaragua hält seit 2018 an. Damals starben bei regierungskritischen Protesten Hunderte Menschen durch Polizeigewalt. Die Regierung beschuldigte die katholischen Bischöfe, an einem angeblichen Putschversuch beteiligt gewesen zu sein. Seither nimmt die staatliche Repression gegen die Kirche zu.