Die Universitätsklinik Köln bietet künftig Leistungssportlern mit einer Krebserkrankung Beratung und Betreuung an. Am neu gegründeten „Deutschen Kompetenzzentrum Leistungssport und Krebs“ solle geprüft und eingeschätzt werden, inwiefern eine Fortsetzung des Leistungssports für die Athletinnen und Athleten möglich ist, teilte die Uniklinik am Montag mit. Das Centrum für Integrierte Onkologie des Krankenhauses kooperiert bei dem neuen Kompetenzzentrum mit der Deutschen Sporthochschule Köln.
Sportmediziner und Bewegungstherapeuten seien auf eine Krebserkrankung der von ihnen betreuten Athleten oft nicht vorbereitet, hieß es. Die Onkologen therapierten zwar die Krankheit – es fehle aber eine Vernetzung mit dem Trainer- und Betreuungsteam, was den weiteren sportlichen Einsatz anbelangt. Im Falle einer Krebserkrankung bestehe für Athleten „häufig eine echte Versorgungslücke“ bei der Reintegration in den Wettkampfsport.
Die meisten Leistungssportler wollten „natürlich schnellstmöglich zurück ins Training“, sagte die Leiterin des neuen Kompetenzzentrums, Nora Zoth. Daher lege man den Schwerpunkt auf die individuelle Reintegration in den Leistungssport – abhängig von Sportart, Krebserkrankung und medizinischer Therapie. Gesundheit und Sicherheit der Athleten stünden dabei stets im Vordergrund, betonte die Sportwissenschaftlerin.
An der Universitätsklinik Köln wird den Angaben zufolge zusammen mit der Deutschen Sporthochschule bereits seit Anfang der 1990er-Jahre zur Bewegungs- und Trainingstherapie in der Onkologie geforscht. Das Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Sporthochschule verfügt demnach über jahrzehntelange Erfahrung in der Betreuung von Leistungssportlerinnen und -sportlern der verschiedensten Disziplinen.