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Neues Aktionsbündnis fordert Maßnahmen gegen “Praxenkollaps”

Mit dem neuen Aktionsbündnis „Praxenkollaps“ wollen Verbände im Rheinland auf die angespannte Situation in der ärztlichen Versorgung aufmerksam machen. Eine wohnortnahe ambulante ärztliche und psychotherapeutische Medizin sei das Rückgrat der medizinischen Versorgung und „unentbehrlich, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der gesamten Bevölkerung zu schützen“, erklärte die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) am Mittwoch in Düsseldorf. Auch für den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft spiele das eine große Rolle.

„Die desolaten Rahmenbedingungen haben sich durch jahrelange politische Fehlentscheidungen entwickelt“, Jens Wasserberg, Vorsitzender der Vertreterversammlung der KVNO und Allgemeinmediziner in Bedburg. Neben einer Unterfinanzierung des ambulanten Systems sieht die Kassenärztliche Vereinigung auch den Fachkräftemangel und Mängel bei der Digitalisierung als Hauptgründe für die aktuell angespannte Situation in vielen Praxen. Mit Terminnot, fehlenden Medikamenten und vermehrt schließenden Praxen zeigten sich schon heute ganz konkrete Folgen.

Um einen Kollaps der ambulanten Versorgung zu verhindern, seien umgehend strukturelle Maßnahmen durch den Bund und Landespolitik erforderlich, forderte das Bündnis. Die wegbrechenden Strukturen müssten kurzfristig gestärkt werden.

In dem Aktionsbündnis haben sich 26 ärztliche und psychotherapeutische Berufsverbände und Versorgergruppen zusammengeschlossen. Sie wollen in den kommenden Wochen über die Probleme in der ambulanten Gesundheitsversorgung informieren und auch Patienten animieren, sich für den Erhalt einzusetzen.