Der Vorsitzende des Magdeburger Integrationsbeirats, Krzysztof Blau, ist zu einem der beiden Vorsitzenden des Bundeszuwanderungs- und Integrationsrates (BZI) gewählt worden. Wie die Stadt Magdeburg am Mittwoch mitteilte, bildet er gemeinsam mit der Augsburgerin Didem Laçin Karabulut eine Doppelspitze. Beide seien bereits am Sonntag mit großer Mehrheit von den Delegierten zu neuen Vorsitzenden bestimmt worden.
In seiner Bewerbungsrede habe Blau dafür geworben, die Zuwanderungsproblematik in Ostdeutschland stärker in den Blick zu nehmen, hieß es. Der Zuzug von Migranten in den Osten sei immer noch zu gering, meinte Blau. Dies zeige sich beim Fachkräftebedarf und der demografischen Entwicklung. „Wir brauchen für die Zukunft unserer Stadt und des Landes eine neue Auflage der Willkommenskultur“, forderte der Vorsitzende des Integrationsbeirats.
Der BZI versteht sich den Angaben zufolge als politische Interessenvertretung von in Deutschland lebenden Menschen mit Migrationshintergrund. In diesem Sinne positioniert er sich zu politischen Fragestellungen und stellt Forderungen für eine teilhabegerechte Einwanderungsgesellschaft auf.
Der bundesweite Dachverband ist nach eigenen Angaben ein Zusammenschluss von mehr als 400 demokratisch gewählten Integrations-, Migrations- und Ausländerbeiräten und deren Landesorganisationen mit rund 6.000 Aktiven. Er wurde 1998 unter dem Namen Bundesausländerbeirat gegründet. Mit Karabulut übernimmt zum ersten Mal in der Verbandsgeschichte eine Frau den Co-Vorsitz.