Noch nie wurden Erwerbstätigen im Land Bremen so viele Medikamente verschrieben wie im vergangenen Jahr. Laut der Techniker Krankenkasse lösten ihre Versicherten Rezepte für durchschnittlich 4,7 Präparate mit 266 Tagesdosen bei Apotheken ein, wie ein Sprecher der Bremer Landesvertretung am Dienstag mitteilte. Obwohl damit das Verordnungsvolumen im Land um rund drei Prozent anstieg, erhielten die Menschen in Bremen im bundesweiten Vergleich unterdurchschnittlich viele Medikamente verordnet. Die Zahl der verordneten Präparate lag um 7,5 Prozent und die der Tagesdosen um 6,6 Prozent unter den bundesweit ermittelten Ergebnissen.
Die mit Abstand am meisten verordneten Arzneimittel sind der Krankenkasse zufolge Herz-Kreislauf-Medikamente, wie Blutdrucksenker. Es folgen Mittel gegen Magen- und Darmbeschwerden und Sodbrennen sowie Arzneimittel für das Nervensystem, wie zum Beispiel Antidepressiva.
Besonders neue patentgeschützte Arzneimittel trieben die Ausgaben für die gesetzlichen Krankenversicherungen in die Höhe, sagte die Leiterin der Bremer Landesvertretung der Techniker-Krankenkasse, Sabrina Jacob. So habe ihre Kasse im Land Bremen im vergangenen Jahr rund 44 Millionen Euro für die Arzneimittelversorgung ihrer Versicherten ausgegeben. Das sei ein Anstieg um mehr als zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit knapp 39 Millionen Euro.