Sieben Gemälde und zwei Batiken nigerianischer Künstlerinnen und Künstler, Fotos und Berichte hat das Iwalewahaus der Universität Bayreuth von einem früheren Diplomaten erhalten. Albert Spiegel, ehemaliger Leiter der Abteilung Auswärtige Kulturpolitik im Auswärtigen Amt in Berlin, überlasse Teile seiner Privatsammlung der Einrichtung, teilte die Hochschule am Dienstag mit. Die Schenkung ergänze großartig die Sammlung im Iwalewahaus, sagte Universitätspräsident Stefan Leible. Das Haus beherberge die größte öffentliche Sammlung zeitgenössischer afrikanischer Kunst in Europa.
Die Künstlerinnen und Künstler, die die neuen Werke geschaffen hätten, stünden in der Tradition von Iwalewahaus-Gründer Ulli Beier, der sie in den 1960er-Jahren zum Malen animierte und eine entsprechende Künstlerausbildung für die Gruppe organisierte. Unter anderem kommt auch ein Gemälde des Künstlers Middle Art nach Bayreuth, der seine traumatischen Erlebnisse im nigerianischen Bürgerkrieg auf seinen Bildern darstellt.
Neben den Bildern und Batiken überlässt Albert Spiegel dem Iwalewahaus Fotos, Dias und Berichte aus der Entstehungszeit der Kunst. Spiegel habe 1975 Ausstellungen mit dem Institut für Auslandsbeziehungen an verschiedenen Orte in Deutschland organisiert. Der 1940 in Teheran geborene Jurist trat nach seiner Promotion in den Diplomatischen Dienst ein und war unter anderem in Nigeria tätig, heißt es in der Mitteilung. Das Iwalewahaus gründete 1981 der Sprachwissenschaftler und Afrikakenner Ulli Beier (1922-2011). Der Begriff Iwalewa stammt aus der in Nigeria gesprochenen Sprache der Ethnie der Yoruba und wird mit „Charakter ist Schönheit“ übersetzt, wie die stellvertretende Leiterin der Einrichtung, Sigrid Horsch-Albert, erläutert. (00/2445/13.08.2024)