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Neue israelische Nationalbibliothek wird eröffnet

Siebeneinhalb Jahre nach der Grundsteinlegung wird die neue israelische Nationalbibliothek in Jerusalem für die Öffentlichkeit geöffnet. Ab Sonntag werde die Einrichtung in Übereinstimmung mit den kriegsbedingten Sicherheitsbestimmungen ihre Lesesäle öffnen, teilte die Bibliothek am Donnerstag mit. Ab November sollen zusätzlich kostenlose Führungen und Aktivitäten für Menschen angeboten werden, die aus ihren Orten im Grenzgebiet evakuiert wurden.

Die Bibliothek soll demnach zunächst sonntags bis donnerstags von 9.00 bis 16.00 Uhr geöffnet sein. Zwischen 29. Oktober und 2. November sollen zudem Führungen durch die Hauptlesehalle und verschiedene Servicepunkte angeboten werden. Weitere Teile der Bibliothek sollen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, sobald es die Sicherheitslage zulasse.

Das neue Gebäude des Schweizer Architektenbüros Herzog und de Meuron hat fünf unterirdische und sechs oberirdische Stockwerke mit einer Fläche von 46.000 Quadratmetern. Zu den Sammlungen gehören laut Bericht rund vier Millionen Bücher, historische Zeitungen, Fotos und Tausende antike Karten. Auch Manuskripte, Plakate und Tonaufnahmen sowie digitale Texte gehören dazu.

Der Neubau befindet sich zwischen dem Parlamentsgebäude und dem Israel-Museum. Herzstück wird laut Bericht der zentrale Lesesaal mit 200.000 Büchern und Platz für 600 Personen. Es umfasst unter anderem auch ein Bildungszentrum für Familien und Schulklassen, ein Restaurant sowie eine Buchhandlung.

Vertreter der Bibliothek betonten im Vorfeld der Eröffnung den öffentlichen Charakter der Bibliothek, die unter anderem auch für Ausstellungen und Veranstaltungen in den verschiedenen Auditorien genutzt werden soll.

Die Bibliothek war von 1925 bis 2010 zugleich die Universitätsbibliothek der Hebräischen Universität in Jerusalem. Zunächst befand sie sich auf dem Campus auf dem Skopusberg in Ostjerusalem, musste aber nach dem Unabhängigkeitskrieg 1948 schließen. Ab 1960 befand sie sich auf dem Westjerusalemer Campus Givat Ram.