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Neue Ausstellung zu Gräfin Clara im Südharz

Die regionalhistorisch bedeutende Ausstellung im Renaissance-Schloss Heringen im Kreis Nordhausen ist am Donnerstag offiziell erweitert worden. Der neue Ausstellungsbereich beleuchte das Leben und Wirken von Gräfin Clara von Schwarzburg-Frankenhausen (1571-1658), die das Schloss mehr als sechzig Jahre als Witwensitz nutzte, wie die Thüringer Staatskanzlei anlässlich eines Festakts vor Ort mitteilte.

Clara von Schwarzburg war demnach eine geborene Herzogin von Braunschweig-Lüneburg. 1593 heiratete sie den verwitweten und über 35 Jahre älteren Graf Wilhelm I. von Schwarzburg-Frankenhausen (1534-1598). Nach dem Tod ihres Gatten siedelte die kinderlose Witwe auf Schloss Heringen über. Sie sei dabei eine fürsorgliche Pflegemutter, erfolgreiche Gutsherrin und nahbare Fürstin gewesen. Ihr sei es gelungen, das Amt Heringen, die Stadt und das Schloss im 30-jährigen Krieg (1618-1648) vor den schlimmsten Kriegsverheerungen zu bewahren.

Thüringens Kulturstaatssekretärin Tina Beer (Linke) betonte die Bedeutung der neuen Ausstellung. Die Eröffnung des neuen Teilabschnitts im Museum sei für die Bewahrung der regionalen Geschichte relevant. Durch interaktive Stationen und Rauminstallationen werde das Leben der Herzogin greifbar und vermittele Einblicke in die bewegte Epoche.

Das Schloss Heringen gehört seit 1990 der Stadt und wurde seitdem umfassend saniert. Seit 2017 unterstützt der Freistaat Thüringen zudem den Aufbau des Museums mit bisher rund 1,2 Millionen Euro. Die Dauerausstellung gibt dabei Einblick in archäologische wie heimatgeschichtliche Besonderheiten der Region.