Rechtsextreme haben die Umfriedungsmauer der evangelisch-reformierten Kirche Sankt-Petri in Burg bei Magdeburg mit Nazi-Parolen beschmiert. Für die evangelische Superintendentin ist dies kein Einzelfall.
Die Nazi-Parolen an der Sankt-Petri-Kirche in Burg bei Magdeburg sind nach Angaben die Superintendentin des evangelischen Kirchenkreises Elbe-Fläming, Ute Mertens, kein Einzelfall. “Diese Aktion gehört leider zum Alltag in Burg”, sagte sie am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Nicht nur gegen Kirchengebäude oder kirchliche Grundstücke richtet sich der rechte Vandalismus, auch andere Gebäude sind davon häufig betroffen”, so Mertens.
Mutmaßliche Rechtsextremisten hatten am Mittwoch Nazi-Parolen auf die Umfriedungsmauer der evangelisch-reformierten Sankt-Petri-Kirche geschmiert. Wie die Polizei der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag auf Anfrage mitteilte, hat sie Ermittlungen aufgenommen. Über die Täter könne man bisher jedoch nichts sagen. Die Sankt-Petri-Kirchen-Gemeinde engagiert sich in besonderer Weise in der Flüchtlingshilfe und beim Kirchenasyl.
Bei den Schmiererein handelt es sich um die Zahlen “88”, welche einen nationalsozialistischen Gruß symbolisieren, sowie das Statement “8. Mai – wir feiern nicht”. Der 8. Mai ist der Tag, an dem im Jahr 1945 der Zweite Weltkrieg zuende ging, indem das nationalsozialistische Deutschland kapitulierte. Zudem wurden an der Mauer 13 schwarze Holzkreuze aufgestellt mit der Inschrift “Mord – Vergewaltigung – Vertreibung”.
Nach Angaben von Mertens will man das für diesen Samstag seit längerem geplante Straßenfest unter dem Motto “Burg ist bunt” nun auch als bewussten Gegenakzent der Zivilgesellschaft feiern. Dabei will neben dem Bürgermeister auch die Superintendentin das Wort ergreifen und den Vorfall in die politische Gesamtentwicklung der Region einordnen. “Wenn ich sehe, wie lang die Liste mit AfD-Kandidaten bei der anstehenden Kommunalwahl ist, dann habe ich keine Zweifel, wie stark rechtes Gedankengut in Burg und Umgebung verbreitet ist”, so Mertens.