Der starke Regen der vergangenen Tage setzt den Schwalben in Bayern heftig zu. Der Landesbund für Vogelschutz und Naturschutz (LBV), teilte am Dienstag mit, dass in seiner Vogelauffangstation in Regenstauf bereits 80 geschwächte Schwalben aufgenommen worden seien. Aus dem Osten und Süden des Freistaats würden immer wieder entkräftete und tote Schwalben gemeldet, so der LBV-Pressesprecher Markus Erlwein. Wie viele Schwalben in Bayern betroffen sind, lasse sich derzeit kaum abschätzen.
Schwalben ernähren sich ausschließlich von Insekten, die sie im Flug erbeuten, hieß es. Die plötzliche Kälte der vergangenen Tage habe vielen Vogelarten Energie gekostet. Bei Zugvögeln aber habe sie dramatische Auswirkungen. Sie bräuchten alle Fettreserven für den anstrengenden Flug in den Süden. Bei Regen könnten die Mehl- und Rauchschwalben selbst und ihre Nahrung, die Insekten, nicht fliegen. Es sei tragisch, dass gerade diese Vogelarten, die es schon schwer hätten, wegen des Einsatzes von Giften und der Überdüngung genügend Nahrung zu finden, auch noch unter Extremwetterereignissen leiden müssten, sagte Erlwein.
Wer entkräftete Schwalben auf Fenstersimsen, Balkonen oder Hausvorsprüngen sitzen sieht, sollte die Tiere nicht stören und vertreiben, denn sie suchen dort Schutz vor Regen, rät der LBV. Wer geschwächte Schwalben am Boden findet, könne sie unters Dach bringen, abtrocknen und in einem dunklen Raum warmhalten. Anschließend sollten sie an eine Pflegestelle für Wildvögel gegeben werden, denn Schwalben würden kein gewöhnliches Vogelfutter, sondern brauchten Spezialnahrung. (00/2782/17.09.2024)