Landwirte und Naturschützer warten bei Gerstungen im nördlichen Wartburgkreis (Thüringen) auf die Rückkehr der Gelbbauchunken ins Schutzgebiet Grubenberg. Schon seit 2021 seien Tümpel, kleine Gräben und Pfützen künstlich als künftiger Lebensraum für die Froschlurche geschaffen worden, teilte die Natura-Station Unstrut-Hainich/Eichsfeld am Mittwoch in Gerstungen mit. Wegen fehlender Lebensräume gilt die Gelbbauchunke heute in Thüringen als vom Aussterben bedroht.
Projektleiter Martin Burmeister sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), in der näheren Umgebung seien immer mal wieder einzelne Tiere während der vergangenen Jahre nachgewiesen worden. Es bestehe also die Hoffnung, dass die Gelbbauchunke den gemeinsam mit einem örtlichen Landwirtschaftsbetrieb vorbereiteten Lebensraum für sich wieder entdecke. Zusätzlich habe die Natura-2000-Station begonnen, Gelbbauchunken zu züchten. Einen Teil der Nachzucht könne im Sommer am Grubenberg ausgesetzt werden, sollten die Lurche den kurzen Weg aus ihrem bisherigen Verbreitungsgebiet von selbst nicht finden.
Kleine, besonnte und vegetationsarme Gewässer als Lebensraum der Unke seien inzwischen fast vollkommen aus der Thüringer Landschaft verschwunden, sagte Burmeister. Hauptursachen dafür seien die Begradigung von Bächen und Flüssen, die Trockenlegung von Flächen und der Rückgang der extensiven Weidetierhaltung.
Die Gelbbauchunke wird 3,5 bis fünf Zentimeter groß und ist auf Wasser, aber auch längere Trockenperioden angewiesen. Sie hat in Thüringen eines ihrer nördlichsten Verbreitungsgebiete in Deutschland.