Der Naturschutzbund Thüringen (Nabu) ruft vom 5. bis 7. Januar 2024 zur Vogelzählung auf. Naturfreunde seien aufgerufen, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und dem Nabu zu melden, teilte der Umweltverband am Dienstag in Jena mit. Die Aktion „Stunde der Wintervögel“ sei Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion.
Nach Nabu-Angaben war der frühe und heftige Wintereinbruch Ende November kein Problem für Amseln, Meisen, Sperlinge und andere Vögel, die die kalte Jahreszeit in Deutschland verbringen. Die Tiere kämen mit Minusgraden gut zurecht, hieß es. „Ein lang anhaltender Temperatursturz mit viel Schnee wäre eher am Ende des Winters kritisch, wenn die Energiereserven der Vögel und das natürliche Futterangebot schon weitgehend aufgebraucht sind“, sagte Nabu-Vogelexperte Klaus Lieder. Mit hochwertigem Vogelfutter wie Sonnenblumenkernen, Samenmischungen und Fettfutter könne man die Tiere bei niedrigen Temperaturen und Schnee unterstützen.
Lieder hofft, bei der 14. Auflage der Zählung auch Erkenntnisse über Wintergäste zu gewinnen, die aus kälteren Regionen in Nord- und Osteuropa nach Deutschland kommen. Darunter seien Erlenzeisige, Bergfinken und Seidenschwänze. Wie sich sogenannte Teilzieher, beispielsweise Stare, verhalten, ist für Vogelkundlerinnen und Vogelkundler ebenfalls von großem Interesse.
Bundesweit beteiligten sich an der „Stunde der Wintervögel“ im Januar 2023 laut Nabu knapp 100.000 Menschen, im Freistaat waren es 3.100. Ihre Teilnahme dokumentierte einen leichten Rückgang des Vogelbestands im Winter.